Immer mehr Paare entscheiden sich für eine freie Trauung an Stelle einer kirchlichen Hochzeitszeremonie. Aber was genau ist eine freie Trauung? Wir beantworten eure Fragen!
1. Was ist eine freie Trauung?
Natürlich muss jedes Paar in Deutschland standesamtlich heiraten, damit die Ehe rechtsgültig wird. Danach entscheiden sich viele, die eine feierliche Zeremonie möchten, für eine kirchliche Trauung. Wenn Sie aber mit den Konventionen der katholischen oder evangelischen Kirche aus persönlichen Gründen nicht vollkommen übereinstimmen, erscheint Ihnen der Gedanke an eine kirchliche Hochzeit sicherlich unpassend. Wer möchte schon den schönsten Tag seines Lebens von einer Institution absegnen lassen, von der er sich nicht repräsentiert fühlt?
Die freie Trauung bietet Paaren eine zeitgemäße Alternative zur kirchlichen Trauung. An Stelle eines Pfarrers werden Sie von einem freien Theologen oder Hochzeitsredner getraut. Die Trauung kann religiös, spirituell oder komplett weltlich ausgerichtet sein – ganz nach Ihren Vorstellungen.
2. Weshalb Sie sich für eine freie Trauung entscheiden sollten
- Sie sind auf dem Papier katholisch oder evangelisch, aber eigentlich gehen Sie nie in die Kirche?
- Sie empfinden sich als gläubig oder spirituell, haben aber mit der Institution Kirche nicht viel am Hut?
- Sie sind ein gleichgeschlechtliches Paar?
- Sie und Ihr Partner sind beide konfessionslos?
- Sie sind geschieden und eine erneute kirchliche Hochzeit ist – zumindest, wenn Sie katholisch sind – keine Option?
Dann ist eine freie Trauung für Sie die Alternative zur kirchlichen Hochzeit. Sie lässt Paaren maximalen Spielraum, eigene Wünsche für ihre Trauung ganz individuell umzusetzen. Alle Hochzeitsrituale, der Inhalt der Traurede und die Hochzeitslocation können genau Ihren Vorstellungen angepasst werden. Ganz egal, ob Sie von einer kleinen intimen Feier im eigenen Garten oder einer großen, romantischen Zeremonie an einem malerischen Ort träumen: Sie entscheiden alles entsprechend Ihrer Bedürfnisse und Ihres Budgets. Ohne den starren zeitlichen und inhaltlichen Rahmen einer kirchlichen Institution wird die freie Trauung für viele Paare zu der persönlichen Zeremonie, die sie sich für ihren schönsten Tag wünschen.
3. Nicht ohne freien Redner!
Die Trauungszeremonie wird bei einer freien Trauung von einem freien Redner oder freien Theologen geleitet. Dies sind selbständige Dienstleister, die auf Honorarbasis arbeiten. Der Berufsbezeichnung „freier Redner“ ist nicht geschützt und es gibt keine offiziellen Vorgaben, wer sich so nennen darf. Am besten recherchieren Sie im Vorfeld, wer auf umfangreiche Erfahrung zurückgreifen kann. Entscheiden Sie dann in einem Erstgespräch, ob Ihnen der Redner sympathisch ist und ob er für Ihre Hochzeit „den richtigen Ton trifft“.
4. Wie läuft die freie Trauung ab?
Das Besondere an einer freien Trauung ist, dass es sich um eine völlig individualisierte Zeremonie handelt. Daher gibt es auch keinen vorgeschriebenen Ablauf im herkömmlichen Sinne. Wann und wo Familienmitglieder Beiträge einbringen, welches Lied zu welchem Zeitpunkt gespielt wird oder ob der freie Theologe das Paar segnen soll, sind alles Entscheidungen, die das Paar im Vorfeld mit dem Redner absprechen kann. Dennoch gibt es ein paar Grundkomponenten der freien Trauung, die Ihnen als Inspiration für Ihre eigene Planung dienen können:
- der Einmarsch: Das Brautpaar schreitet Hand in Hand zum Trautisch. Alternative: Die Braut lässt sich vom Brautvater führen.
- die Traurede: Der freie Redner hält eine persönliche Ansprache, in der er thematisiert, was das Paar sich im Vorfeld gewünscht hat. Dies können private Anekdoten über das Kennenlernen der beiden oder charmante Details aus dem Beziehungsalltag sein.
- das Eheversprechen: Braut und Bräutigam sprechen einen kurzen selbstverfassten Text, in dem sie z.B. ihre Gefühle für den Partner und ihre Wünsche und Hoffnungen für die gemeinsame Zukunft zum Thema machen.
- der Ringtausch: Der Höhepunkt jeder Trauung. Das Paar bejaht die Frage des Redners, ob sie sich zu Mann und Frau nehmen wollen und tauscht die Eheringe. Nun folgt der Hochzeitskuss.
- die Eheurkunde: Die Brautleute unterzeichnen die Eheurkunde. Der Redner verabschiedet das Paar und kann an dieser Stelle auf das weitere Programm hinweisen.
- der Auszug: Flankiert von Blumenkindern oder dem Aufstieg weißer Tauben und unter dem Applaus der Gäste zieht das Paar den Hochzeitsgang hinab.
5. Wie viel kostet eine freie Trauung?
Der Preis für eine freie Trauung ist so individuell wie Ihre Wünsche. Grundsätzlich sollten Sie Ihr Budget entlang folgender Posten planen:
- die Hochzeitslocation: Ein 5-Sterne-Hotel am Seeufer inklusive Catering kann Sie tausende von Euros kosten, der Garten hinter dem Haus mit Buffetbeiträgen von Freunden und Familie ist quasi umsonst.
Fazit: 0-10.000 Euro - der Hochzeitsredner: Das Honorar für den Redner an Ihrer Trauung sollten Sie nicht unterschätzen. Der freie Redner wird Sie für 1-2 Planungsgespräche treffen, eventuell Kontakt zu weiteren Personen aufnehmen, eine individuelle Trauungszeremonie vorbereiten und Ihnen am Hochzeitstag zur Verfügung stehen.
Fazit: 500-1200 Euro - der Hochzeitsfotograf/-filmer: Auch hier gilt: Qualität hat ihren Preis. Ein professioneller Fotograf wird nicht nur Ihre schönsten Momente gekonnt für die Ewigkeit festhalten, sondern auch Zeit in die Nachbearbeitung investieren.
Fazit: 1000-3000 Euro - die Musik: Ein DJ oder eine Hochzeitsband sorgen für ein musikalisches Rahmenprogramm nach Ihren Wünschen. Im Preis ist die Anlage meist schon inbegriffen.
Fazit: 500-800 Euro